Bodyshaming und Rückenschmerzen

Letzte Woche bin ich aufs Übelste beschimpft worden. 😢 Bodyshaming aus der Hölle. Ich möchte auf keinen Fall reproduzieren, was da genau über meinen Körper gesagt wurde. Nur so viel: es hat mich dem Erdboden gleichgemacht.

Wer mich da beschimpft hat?

Na, ich mich selbst. 😮

Was war passiert?

Eine potenzielle eBay-Käuferin hatte mich nach „angezogenen“ Bilder von dem Kleid gefragt, das ich vorher einfach nur auf einem Kleiderbügel hängend fotografiert hatte. Klar, kein Problem: Ich schlüpfte in das Kleid und bat eine Freundin, ihr Smartphone zu zücken.

Was Bewertungen, Abwertungen, und Beleidigungen mit uns machen

Knips, knips. Beim Ergebnis fiel mir die Kinnlade runter. Was ich da sah, das war so in etwa das Gegenteil all der schönen Frauenkörper in meinem Instagram-Feed. Meine erste Reaktion? Ich zählte rational die Gründe für das unvorteilhafte Ergebnis auf: „Hey, schlechtes Licht im Flur, und die madige Perspektive! Auf Social Media sind doch alle gefiltert und KI-verstärkt. Und schönheitsoperiert!“

Aber keine Sekunde später klinkte mein Kopf aus und mein Unterbewusstsein lief Amok. Hemmungslos begann ich, mir jede menschenverachtende Beleidigung an den Kopf zu werfen, die ich jemals in den Kommentarspalten über Frauenkörper gelesen hatte. All die großen und kleinen Be- und Abwertungen, die ich mir in meinem Leben mal von echten Menschen anhören musste, die ich aber längst vergessen geglaubt hatte, kamen nun als Bumerang zurück und trafen mich mit gigantischer Wucht.

Bodyshaming und Rückenschmerzen

Bodyshaming und Rückengesundheit

Als ich verstummte, starrten sich meine Freundin und ich total entsetzt an. Und trotzdem fühlte sich der Strom von Selbstbeleidigung grausam richtig an. Endlich hatte mich mal jemand korrigiert und in meine Schranken verwiesen. Selbst schuld! Ich müsste halt auch optisch den Erwartungen dieser Gesellschaft entsprechen. Ich müsste halt auch dünner sein. Jünger sein. Ich sollte halt auch weniger Raum und Sichtbarkeit einnehmen.

Dass mein Körper mein treuer Freund ist, der mich tanzen, laufen, gehen lässt, der mich hula-hoopen lässt, der mich eisbaden, schwimmen, radfahren lässt, dass ich gesund bin, überall alleine hinkomme und keine Schmerzen habe – all das war in dem Moment NICHTS mehr wert.

Kann aus diesem Ausbruch etwas Gutes entstehen?

Tage später blicke ich schockiert auf diesen Vulkanausbruch zurück, versuche, das Maß der Zerstörung zu überblicken, den Schaden zu quantifizieren und die Weichen auf Resilienz zurückzustellen. Könnt ihr mir einstweilen bitte bei folgenden Fragen helfen?

  • 💞 Welche Kosten und Schäden erzeugt eine Gesellschaft, die nicht die geringste Abweichung von einem total unrealistischen Körperideal akzeptiert?
  • 💞 Welche unternehmerische und politische Realität erschaffen wir uns, wenn wir den 80 % nicht megaschöner Menschen in jeder Sekunde zu verstehen geben, dass sie aufgrund ihres Äußeren nicht viel wert sind?
  • 💞 Welch schreckliche Zukunft erschaffen wir da gerade für uns alle – denn jede:r von uns wird ja früher oder später hässlich?
Weitere spannende Impulse
Hallo, ich bin Margarete
Schön, dass ihr hier seid!
Die MOVE-THAT-BACK-Community will lernen, sich jeden Tag so viel wie möglich artgerecht zu bewegen. Weil unsere Kultur Bewegung im Alltag noch ziemlich doof findet, müssen wir uns selbst enabeln.
meets orientbauchtanz

Wir flowen durch easy Elemente aus dem Orientalischen Tanz, Ballett, Yoga und der Funktionellen Gymnastik. Den Fokus legen wir auf Prävention, auf hohe Bewegungsqualität, auf Kräftigung, Mobilisierung, Rotation und Entspannung eurer Rückenmuskulatur.
Mit lässiger Musik, Warmup, Basicstraining und Cooldown. Meldet euch jetzt an!
Teilnahme per ZOOM oder in Präsenz.

Dienstags, 18:15–19:15 Uhr, QUEST DANCE CLUB